Wappen

Freiherr von Winterscheit zu Kirschhof (Schriftzug unter dem Wappen)
Wie die Winterscheidts auf den Kirschhof kamen

Generalfeldwachtmeister Johann war der Erste. Wann die Winterscheidts nun genau auf den Kirschhof kamen, ist nicht genau geklärt. Es gibt eine Theorie, die besagt, dass Giselbert von Winterscheidt als Schwiegersohn von Matthäus von Walhorn 1624 den Kirschhof geerbt hat, aber dies ist nicht gut denkbar, da dieser Name kaum in hiesigen Chroniken auftaucht. Es existiert lediglich eine Urkunde worin festgehalten ist, dass Reinhard von Soetern den Genannten am 12. September 1624 auf die Schauwenburg bestellt hat. Eher anzunehmen ist, dass der Generalfeldwachtmeister Johann von Winterscheidt der erste seines Geschlechtes in Kirschhof war, dies im Jahre 1638. Seine Frau Susanna von Winterscheidt geb. Wahlhorn ist laut einer Urkunde von 1654 schon Witwe, d.h. Johann von Winterscheidt ist spätestens 1654 verstorben, was auch auf einer Grabplatte in der Pfarrkirche St. Maria und Martin zu Biberach festgehalten ist.

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Als kurfürstlich-bayrischer Offizier war Johann von Winterscheidt im 30jährigen Krieg und auch noch einige Zeit danach Stattkommandant von der Biberach benachbarten Reichsstadt Memmingen. Hier ist er am 29. September 1649 wieder abgerückt. In dieser Zeit hat der Stadtkommandant das zerstörte Krugstor wieder herrichten lassen, auf dessen Innenseite das Wappen der Winterscheidts noch heute prangt. Im Übrigen gibt es auch in Memmingen einen Winterscheidtweg, sowie es in Heusweiler und Kirschhof eine Winterscheidtstrasse gibt. Johann von Winterscheidt hat keine Erben hinterlassen, sodass sein Bruder, ebenfalls Offizier in kaiserlichen Diensten, den Kirschhof erbte. Wo sie herstammen, ist auch nicht geklärt. Sicher aber ist, dass die Winterscheidts einer alten Offiziersfamilie abstammen, da der Name in zahlreichen Schlachtenchroniken vorkommt.

Der Adelsbrief für die Winterscheidts wurde am 25. April 1656 durch Kaiser Ferdinand III. ausgestellt, und zwar an Konrad von Winterscheidt, es ist aber zu vermuten, dass er für seinen Bruder Johann gedacht war, der zum Zeitpunkt der Verleihung schon verstorben war. „So haben wir demnach mit wohlbedachtem Muhed, gutem Rath und rechtem Wissen gedachtem Johann Konraden von Winterscheidt diese besondere Gnad gethan und Ihn sambt allen seinen ehelichen Leibserben und derselben Erbenserben, Manns- und Weibspersonen in den Stand und Grad des Adels….erhebt“, heisst es in der Urkunde. Konrad von Winterscheidt ist also der Stammvater zahlreicher in Kirschhof und Umgebung ansässiger Bauernfamilien, die zurecht im Zuge der Grenzregulierung zwischen Frankreich und Nassau auf ihre freiheitlichen rechte pochten. Konrad von Winterscheidt hatte 3 Söhne, von denen nur Johann Albert verheiratet war, und zwar mit Maria Dorothee von Winterscheidt. Von den acht Kindern verbleiben nur fünf Töchter, geboren zwischen 1685 und 1700. Johann Albert muss kurz nach 1700 verstorben sein, wie es aus Dokumenten zu Erbangelegenheiten hervorgeht. Von den fünf blieben drei in Kirschhof: Magdalena, Maria Philipina und Anna Catharina. Sie verheirateten sich mit Bauern aus der Umgebung. Am längsten lebte Anna Catharina, im Kirchenbuch von Eiweiler ist ihr Tod am 5. Januar 1779 festgehalten.